“Der Gott des Gemetzels”

Gesellschaftskomödie von Yasmina Rezaplakat_gdg

 Inhalt
Bruno und Ferdinand, zwei hoffnungsvolle Knaben von 11 Jahren, haben sich aus etwas undurchsichtigen Gründen geprügelt, und nun sind Brunos Vorderzähne demoliert. Zweifellos unangenehm, ein Fall von barbarischer Gewaltanwendung, ein Durchbruch archaischen Verhaltens, ein Affront gegen sämtliche Erziehungsmaximen.

Da sind natürlich die Eltern aufgerufen, diesen Übergriff aufzuklären, der Übeltat auf den Grund zu gehen und entsprechende disziplinierende, zivilisierende Maßnahmen zu veranlassen. Also treffen die Eltern sich, um ganz sachlich, tolerant und wie es sich für kultivierte Menschen gehört, über den Vorfall zu sprechen. Annette und Alain Reille überlegen mit Véronique und Michel Houillé bei Kaffee und Kuchen, wie man pädagogisch richtig auf Ferdinand und Bruno einwirken kann. Denn selbstverständlich sind die Eltern der kindlichen Kontrahenten moderne, aufgeklärte und aufgeschlossene Menschen, die durch vernünftige Gespräche im Nu Streit und Verletzung zwischen ihren Söhnen zu bereinigen willens, fähig und entschlossen sind.

Mit einer gemeinsamen Erklärung und einer einsichtigen Entschuldigung von Ferdinand soll die Affäre befriedet werden. Aber das ist nicht so einfach. Denn wer war denn nun wirklich der Schuldige? Möglicherweise Bruno? Und deutet vielleicht Ferdinands rabiates Verhalten auf Eheprobleme zwischen Alain und Annette hin? Die Erörterung solcher Fragen führt unter den Erwachsenen nicht nur zu einem intellektuellen Schlagabtausch, sondern zu einem handfesten „Gemetzel“: Aus Sticheleien werden Wortgefechte, aus Streitereien werden Handgreiflichkeiten, und der Nachmittag unter zivilisierten Menschen unserer westlichen Gesellschaft nimmt einen, gelinde gesagt, unangenehmen Verlauf.

Mit diabolischem Humor spießt Yasmina Reza in ihrem jüngsten Stück unsere bürgerliche Gesellschaft auf und legt auf unterhaltsame Weise die Abgründe unter der dünnen Schicht von Kultiviertheit offen.

 Regie: Ludger Terlinden

 Es spielen:
Annette Reille: Tanja Guhe-Kreutz
Alain Reille: Ludger Terlinden
Véronique Houillé: Dagmar Gisbertz
Michel Houillé: Udo Heiming

Xanten: Fr. 24. und Sa. 25. April 2009, 20 Uhr, Aula der Marienschule Xanten, Klever Str.
Alpen: Fr., 16. Mai 2009, 2o Uhr, Pädagogisches Zentrum

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